Zwölf Kilometer nordöstlich von Cottbus, am Rande des
Spreewaldes,
liegt die Stadt Peitz. Bereits 1301 urkundlich erwähnt,
bestimmten seitdem hauptsächlich militärische Interessen sowie
Handel und Industrie die Entwicklung des Ortes. Als Grenzburg der
Marktgrafen von Meißen gegründet war die Stadt am Anfang
Mittelpunkt der gleichnamigen Herrschaft, zu welcher zeitweilig
17 Gemeinden zählten, in denen überwiegend Menschen
wendischer Nationalität lebten. Gleichzeitig etablierte sich die
Stadt als Markt- und Handelsort.
Zu den markantesten Bauwerk im Zentrum von Peitz zählt noch heute der alte Festungsturm, dem noch erhaltenen Rest der einst gewaltigen Festungsanlage. Diese wurde vom brandenburgischen Kurfürsten Friedrich II., welcher 1442 die Pfandrechte auf Peitz erhalten hatte, erbaut und diente dem Schutz der brandenburgischen Exklave gegen die böhmisch - sächsisch regierte Mark Lausitz. Weitere Berühmtheit erlangte Peitz durch seine Karpfenteiche. Der Größte dieser Art wurde 1556 als Schutzgürtel der Festung angelegt. Dies führte so weit das die Stadt heute mit rund 1.000 Hektar Wasserfläche vom größten Teichgebiet Deutschlands umgeben ist.
Ebenfalls in der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Eisenhüttenwerk als Rüstungsbetrieb der Festung erbaut. Bis in die Gegenwart als technisches Denkmal erhalten geblieben, gibt es Zeugnis von der technischen Entwicklung der Industriealisierung.
Mit dem Niedergang der Festung und der Ansiedlung von Tuchmachern ab 1770 durch König Friedrich dem Großen begann der wirtschaftliche Aufschwung der Stadt. Über ein Jahrhundert lang bestimmte dieser Industriezweig das Ansehen und die Geschicke der Stadt, bevor Ende des 19. Jahrhunderts die Tuchmacherindustrie zurück ging und damit auch die Bevölkerungszahl auf 2.500 schwand.
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Rathaus und Stadtkirche |
Während der Naziherrschaft gewann die Rüstungsindustrie wieder einen größeren Stellenwert für Peitz. Nach dem 2. Weltkrieg, welchen die Stadt ohne größere Zerstörungen überstand, stieg die Einwohnerzahl auf Grund des Zustromes der Vertriebenen aus dem Osten wieder auf das Doppelte an. Gleichzeitig erlangte die Karpfenzucht ihre frühere Bedeutung zurück und entwickelte sich zum bedeutendsten Wirtschaftszweig in der Nachkriegszeit. In dem nahezu 1.000 ha großen Teichgebiet südlich von Peitz wird nun schon seit Jahrhunderten der Peitzer Karpfen gezüchtet. Der Biotopcharakter der Peitzer Teichlandschaft sowie der Laaszinswiesen stellt für den Tourismus ein wertvolles Potential dar. Höhepunkt des gesellschaftlichen und kulturellen Gemeindelebens ist das jährlich stattfindende Peitzer Fischerfest. Es ist Anziehungspunkt für zehntausende von Besuchern der Region, welche dem traditionellen Trachtenumzug und fröhlichem Markttreiben beiwohnen.
Peitz ist gleichwertiges Mitglied des 1992 gegründeten und 11 Gemeinden umfassenden, gleichnamigen Amtes. In allen Dörfern im Peitzer Land werden die niedersorbischen Traditionen bewahrt. Dazu zählen der Zapust zur Fastnachtszeit, das Osterfeuer zur Osterzeit und das Hahnrupfen zur Erntefestzeit. Beim Zapust und beim Hahnrupfen wird die niedersorbische Tracht getragen.