Die Ortsteile von Lauchhammer


Bockwitz (Lauchhammer-Mitte)

Wahrzeichen der Stadt
Das ehemalige Kirchdorf Bockwitz bildet seit Juli 1953 den Ortsteil Lauchhammer-Mitte. Mit mehr als 10.300 Einwohnern ist dieser der bevölkerungsreichste Teil der Stadt. Bockwitz besitzt zudem die älteste, urkundlich nachweisbare Erwähnung der zusammengehörenden Großgemeinde Lauchhammer. Der heutige Ortsplatz ist nicht der ursprüngliche Standort des Dorfes Bockwitz. Das "Alte Dorf" lag in etwa dort, wo sich heute das Tagebaurestloch "Kuth-Teich" erstreckt.

1725 verbesserte sich mit der Gründung des Eisenwerkes Lauchhammer die Lage der Landbevölkerung
Luftbild
wesentlich. Auf dem Butterberg (120 Meter) wurde 1789 erstmals ein Braunkohleflöz angebohrt, wonach 1898 die erste Brikettpressung erfolgte. Durch weitere Grubeneröffnungen nahm der Ort ständig an Einwohnerzahl und Größe zu. Nach dem 2. Weltkrieg entwickelte sich das Ländchen zu einem Zentrum der Schwerindustrie sowie des Bergbaus.




Lauchhammer & Naundorf (Lauchhammer-Ost)

Fachwerkhäuser in Lauchhammer-Ost
Das alte Dorf Naundorf, ein Teil des heutigen Lauchhammer-Ost, ist vom Namen her fast in Vergessenheit geraten. 1418 wurde Naundorf erstmalig im Lehnsbrief der Herren von Köckriz als "Nawendorf" urkundlich erwähnt und bedeutet "Neues Dorf" (sorb.: Wjesko).

Zu größerer Bedeutung gelangte Lauchhammer gegen 1725, als im heutigen Lauchhammer-Ost Raseneisenstein gefunden und mit der Ausbeutung dieses Natursteins unter der Freifrau von Löwendal begonnen wurde. Die Erzeugnisse aus den hiesigen Hammerhütten waren sehr gefragt und bald entwickelte sich der Name Lauchhammer, der bis heute seine Gültigkeit beibehalten hat. Das Wort Lauch bedeutete im Sprachgebrauch
Kunstguß in Lauchhammer
der Bewohner etwa "Sumpfgebiet, Sumpfwiese oder Heideweiher". Nachdem 1880/90 die Landwirte ihre Ländereien an die Grubenbesitzer verkauft hatten und nicht mehr bewirtschafteten, verfielen Land und Umland allmählich zur Einöde. Die Bauern verarmten.

Das Lauchhammerwerk begründete seinen Ruf seit 1825 insbesondere durch die Herstellung diverser Industriemaschinen. Das Eisenwerk fertigte Gießereierzeugnisse, Bronzeguß und emailliertes Geschirr. Ab 1872 wurde es in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Ab 1884 erfolgte ein ungeahnter wirtschaftlicher Aufschwung, der auch in den schweren Jahren nach 1918 anhielt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Betrieb teilweise demontiert und mußte in den Folgejahren wieder aufgebaut werden. Heute ist die Stadt Lauchhammer teilweise industriell geprägt. Der Bagger,- Fördertbrücken,- und Gerätebau MAN TAKRAFT GmbH ist als international tätiges Unternehmen diesem Standort stark verbunden. Wirtschaftsförderung und Qualifizierung haben hier schon viele Menschen in Arbeit gebracht. Der hohe Anteil gut ausgebildeter Facharbeiter, die Industrieflächen und Gewerbegebiete bieten günstige Ansiedlungsbedingungen für Dienstleiser Handwerker und Kleingewerbe.


Dolsthaida (Lauchhammer-Süd)

Die ehemalige Siedlung Dolsthaida wurde nachweislich am 15. September 1798 schriftlich erwähnt. Seit ihrer Gründungszeit gehört sie direkt zum Rittergut Mückenberg. Der Name der Ortschaft entstand durch eine kleine Heide hinter dem Haus eines früheren Einwohners mit Namen "Dolst". Die alte Schreibweise des heute fast 1700 Einwohner zählenden Ortsteils war übrigens "Dolst Heyde". Erst 1906 erhielt die Kolonie den Status einer selbstständigen Gemeinde. Durch die Bildung der Großgemeinde Lauchhammer wurde Dolsthaida 1950 der Stadtteil Lauchhammer-Süd. Die Fertigung von Braunkohlenbriketts machte diesen Stadtteil weit über seine Grenzen hinaus bekannt.


Mückenberg (Lauchhammer-West)

Neptunfest im Naturbad Mückenberg
(Lauchhammer-West)
Erstmalige Erwähnung fand Mückenberg 1278. Der geschichtliche Ursprung des Ortes ist historisch schwer nachvollziehbar. Vor etwa 1000 Jahren drangen deutsche Ritter mit ihrem Kriegsvolk über die Elbe in das von slawischen Stämmen besiedelte Gebiet ein und errichteten zum Schutz der wichtigen Flußübergänge die Mockenburg. Seitenarme der Schwarzen Elster umgaben die Burg und boten zugleich Schutz vor Angreifern.

Die Namensaussprache änderte sich mehrfach. "Mückenberg" weist auf eine Wasserburg hin, da im wendischen Sprachschatz "Mok" soviel wie naß und "berg" von "berga" abgeleitet sein könnte, was in etwa "sich vor dem Feind verbergen" heißen könnte. Der Begriff Mockenburg (zeitweilig auch: Muckenbergk und Muckenberg) stammt aus den Anfängen der örtlichen Geschichtsschreibung. Bis gegen Mitte des 15. Jahrhunderts blieb der Name auch bestehen. Von dieser Zeit an ist die Bezeichnung Mückenberg überliefert.


Kleinleipisch (Lauchhammer-Nord)

In Hügelgräbern und anderen Fundstätten wurden Gegenstände aus der Bronzezeit (1400 bis 400 v. Chr.) entdeckt, die auf eine sehr frühe Besiedlung schließen lassen. Wie andere Orte der näheren Umgebung gewann Kleinleipisch erst um 1200 an Bedeutung.
Reiterhof in Kleinleipisch
Die erste urkundliche Erwähnung des kleinen Ortes stammt von 1418. Heute leben in Kleinleipisch rund eintausend Einwohner. Die Gegend um Kleinleipisch galt schon immer als sehr waldreich. Dies, der gute Boden und der Umstand, daß die Hufen (Erbhöfe) bei Vererbung nicht geteilt wurden trugen dazu bei, daß die Einwohner der Gemeinde damals als reich galten.

Das Siegel der Gemeinde Kleinleipisch trug -ebenso wie das von Mückenberg, Bockwitz und Grünewalde- das Einsiedlersymbol bis zum Rumpf und darunter die Grafenkrone. Rechts und links vom Einsiedler ist eine Kornähre zu finden, welche den überaus fruchtbaren Boden der Kleinleipischer Talmulde symbolisiert.


Grünewalde

Grünewalde mit seinen rund 1600 Einwohnern liegt an der Westgrenze des Landkreises Oberspreewald-Lausitz. Urkundlich wird der Ort erstmalig 1418 unter dem Namen "Grunenwalde" erwähnt und ist als "Siedlung im grünen, laubreichen Walde" anzusehen. Die früher gebrauchte slawische Bezeichnung "selendrewo" entspricht dem deutschen Ortsnamen. Im Jahre 1993 entschieden sich die Bewohner des Ortes für ein Zusammengehen mit Lauchhammer. Seitdem ist Grünewalde ein Ortsteil dieser Stadt. In früheren Zeiten war Grünewalde ein Mühlendorf, wovon noch heute die bestehende Dorfmühle Richter zeugt, die ein Mühlenhofmuseum beherbergt. An der Abzweigung zum Sportplatz befindet sich ein Rhododendrenpark mit altem Eichenbestand. Das Naherholungsgebiet "Grünewalder Lauch" ist dem Ortsnamen nachempfunden und durch eine Bürgerinitiative 1978 entstanden. Die Wiedernutzung und der Ausbau eines Tagebaurestloches wurde damals vom Bezirkstag Cottbus beschlossen und durch besagte Bürgerinitiative in Eigenleistung verwirklicht.


Kostebrau

Tagebauaussichtspunkt der LAUBAG
Östlich von Lauchhammer liegt Kostebrau. Mit seinen derzeit 642 Einwohnern ist es seit 1993 eingemeindet. Der Ortsname stammt aus dem altsorbischen und bedeutet soviel wie "Trespe" oder "Trespenfeld". Das Dorf "Costebrau" , erstmalig 1421 so erwähnt, gehörte zum Amt Senftenberg und zeitweilig von 1440 bis 1474 zur Herrschaft Mückenberg.
Weinberg
1709 entschied man sich aufgrund der enormen Holzvorkommen und des reichlich vorhandenen Glassandvorkommens, eine Spiegelfabrik im Tal von Kostebrau zu errichten. Somit wurde der Grundstein zur ersten Glashütte "Friedrichsthal" in der Niederlausitz gelegt. Kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Braunkohlenindustrie mit dem Bau von drei Brikettfabriken und den dazugehörigen Gruben in Kostebrau. Mit dem Fortschreiten der großen Tagebaue ist die gesamte Umgebung überbaggert worden.


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