Der Branitzer Park
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Foto: N. Meier |
Das Gebiet um Branitz gelangte bereits 1696 in den Besitz der Pücklerschen Grafenfamilie.
Zur damaligen Zeit noch verpachtet, begann die eigentliche Geschichte des Parks jedoch erst im
Jahre 1845, als
Hermann Fürst von Pückler-Muskau seinen damaligen Wohnsitz in Muskau auf Grund finanzieller Sorgen aufgeben mußte und nach
Branitz zog, um hier einen weiteren Landschaftsgarten nach englischen Vorbild anzulegen, welcher einer
der schönsten Natur-
schöpfungen auf dem Boden der Lausitz werden sollte.
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Foto: I. Buchholz |
Die Umgestaltung eines vormals völlig ebenen, sandigen Geländes in eine einzigartige
Parkidylle
zeugt vom künstlerischen Ideenreichtum und den gärtnerischen Fähigkeiten des Fürsten Pückler
sowie seines Nachfolgers Heinrich Graf von Pückler (1835-1897). Diesem wurde die Aufgabe zu Teil, das
Gartenkunstwerk zu vollenden, welches im Laufe der Zeit zu internationaler Bedeutung gelangen sollte.
Mit seinem gesamten Lebenswerk und insbesondere mit der Schöpfung des Branitzer Parks hatte sich der
namhafte Schriftsteller und Weltreisende Hermann Fürst von Pückler-Muskau neben
Peter Joseph Lenné und Friedrich Ludwig von Sckell den Ruf erarbeitet, einer der bekanntesten
deutschen Gartengestalter des 19. Jahrhunderts gewesen zu sein.
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Foto: N. Meier |
In einer idyllischen Naturoase, auf verschlungenen Wegen,
zwischen Baumgruppen und
Pyramiden
hindurch, vorbei an Kleinarchitekturen und plastischen Schmuckelementen, kann der Besucher
und Entspannung Suchende die Genialität des Schöpfers bewundern und sich von ihrer
schlichten Natürlichkeit inspirieren lassen.
Heute steht der Branitzer Park auf der Denkmalliste des Landes Brandenburg und alle
Anstrengungen zielen darauf hin, die Einzigartigkeit des Landschaftsgartens zu bewahren und
nachkommenden Generationen zu erhalten.
Besonderheiten des Parks
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Foto: N. Meier |
Der Branitzer Park ist in gestalterisch differenzierte Bereiche unterteilt. So erstreckt sich
der "Innere Park" über 100 Hektar und birgt das Gelände der Ökonomie und der Gärtnerei in sich. Der
"Äußere Park" umfaßt ein Areal von zirka 600 Hektar und schließt die den "Inneren Park" umgebenden
Feldfluren ein. Um das Schloß herum legte
der Fürst einen mit Blumenbeeten, Plastiken und Ziergehölzen ausgestatteten Pleasureground
(Blumenpark) an. Hier kann der eingeweihte Besucher auch fremdländische
Gehölze entdecken, während in den übrigen Teilen des Parks nur einheimische Gewächse angepflanzt
wurden.
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Foto: I. Buchholz |
Ein künstlich angelegtes Gewässersystem mit zahlreichen Kanälen, Teichen und Seen, gespeist
vom hohen Grundwasser und der nahe gelegenen Spree, durchzieht die Wald- und Wiesenfluren. Mit den
durch den Aushub der Wasserbetten frei gewordenen Erdmassen modellierte Pückler das Geländerelief in
harmonisch vollendeter Schönheit. So entstanden sanfte Hügel, schwungvolle Ebenen sowie die beiden
Pyramiden, wobei sich eine aus dem Wasser erhebt, während die andere aus dem Boden erwächst.
Durch meisterhafte Gruppierung der Gehölze, die gelungene Modellierung der Landschaft und geschickte
Wegeführung schuf der Fürst mit seinem Park eine Art Bildergalerie, in der sich dem Spaziergänger beim
Betrachten der Natur eine Perspektive dreidimensionaler Gartenbilder erschließt.
Die zwei Pyramiden
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Foto: R. Franitza |
Zu den Besonderheiten des Branitzer Parks zählen die bereits oben erwähnten Pyramiden.
Effektvoll in die Landschaft hineinkomponiert, beeindrucken sie durch ihre einzigartige Wirkung
den Betrachter. So spiegelt sich die Wasserpyramide, 1856/57 errichtet, majestätisch in der
Oberfläche des sie umgebenden Sees. Im Inneren des Tumulus befinden sich die
Grabstätten des Fürsten und seiner bereits 1854 verstorbenen und nach seinem Tode
umgebetteten Frau und Lebensgefährtin Lucie von Pückler-Muskau.
Unweit dieses Tumulus erhebt sich die Landpyramide stufenförmig aus dem Boden. Wer sie
begeht, wird mit einem beeindruckenden Ausblick über weite Teile des Landschaftsgartens belohnt.
Wer die Cottbuser Parklandschaften besichtigen möchte, kann auf sein Auto getrost verzichten. Eine traditionelle
Parkeisenbahn verbindet die wunderschönen Pücklerschen Parkanlagen - Branitzer Park, Eliaspark, Spreeauenpark, Tierpark, miteinander.
Parkidylle
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