Sehenswertes in Hoyerswerda


Einen Blickfang der Stadt Hoyerswerda bildet die Altstadt mit ihrem sehenswürdigen Marktplatz. Neben dem 1449 im Renaissancestil errichteten dreigeschossigen historischen Rathaus mit doppelläufiger Freitreppe und Rundbogenportal, bilden die wieder erstrahlten barocken Bürgerhäuser, der Sorbenbrunnen und die auf Geheiß August des Starken aufgestellte kursächsische Postmeilensäule die Hauptaugenmerke. In der Nähe des Marktplatzes befindet sich das Schloß, daß ursprünglich im 13. Jahrhundert als Wasserburg auf einer Insel in der Niederung der Schwarzen Elster erbaut wurde und bis ins 15. Jahrhundert als Grenzbefestigung zwischen Böhmen und Brandenburg diente.


Das Schloß

Mit seinen viele hundert Jahre alten Grundmauern ist es das älteste Gebäude der Stadt. Im 13. Jahrhundert erbaut, mußte es das gleiche Schicksal ertragen wie viele andere Bauwerke seiner Art. Krieg und Feuer führten 1468 und 1589 zur völligen Zerstörung. 1592 als dreigeschossiges Renaissanceschloß wieder aufgebaut, diente es nach einer Umgestaltung, der Fürstin Ursula Katharina von Teschen im 18. Jahrhundert zu Wohn- und Repräsentationszwecken. 1781 ging das Schloß schließlich in Staatseigentum über und wurde als öffentliches Gebäude von zahlreichen Ämtern genutzt. So beherbergte es unter anderem das königliche Amtsgericht und diente als Gefängnis. Nachdem zwischenzeitlich mehrere Giebel und Türmchen wegen Baufälligkeit abgetragen werden mußten, hat sich seit 1952 das örtliche Heimatmuseum in den altehrwürdigen Mauern des Schlosses eingerichtet. 1998 völlig neu rekonstruiert bieten die Räumlichkeiten heute Platz für mehrere interessante Ausstellungen, wie zum Beispiel die ständige Ausstellung "Von der Frühgeschichte bis zum 19. Jahrhundert". Außerdem gibt es Künstlern der Region die Möglichkeit, ihre Werke der Öffentlichkeit in einem ansprechenden Ambiente zu präsentieren. Weiterhin finden im umgebauten Gewölbesaal öffentliche Konzerte statt und auch das genußvoll anzusehende Kaminzimmer hat seine Bedeutung als kulturelle Begegnungsstätte erhalten.


Das historische Rathaus

Altes Rathaus
Es befindet sich an der Südwestseite des Marktplatzes und wurde wie oben bereits erwähnt 1449 erbaut. Über dem Haupteingang erinnern drei alte Wappen an die ehemaligen Schloßherren aus vergangenen Zeiten. Einst befanden sich im Keller das Spritzenhaus, der Rathauskeller widersinniger Weise im 1. Stock, während darüber die Amtsräume der Bürgermeisterei untergebracht waren. Heute sind die Ämter der Kreisverwaltung in dem 1904 erbauten "Kreishaus", dem neuen Rathaus untergebracht, da dringend bedürftige Rekonstruktionsarbeiten am historischen Rathaus einen Umzug notwendig machten. Diese
Neues Rathaus
1998 in Angriff genommene Aufgabe läßt das Gebäude nach seiner Verjüngungskur heute wieder im alten Glanz und neuer Schönheit erstrahlen.

Der Oberbürgermeister mit seinen Verwaltungsämtern verblieb jedoch auch nach Vertigstellung des alten Rathauses im neuen Rathaus, welches den meisten Hoyerswerdaern noch immer unter dem Begriff "Landratsamt" geläufig ist.



Das Amtshaus ("Lessinghaus")

Zwischen Zoo und Neuem Rathaus befindet sich das Amtshaus, ein zweigeschossiger Barockbau mit Kreuzgewölbe, in dem der Amtmann Theophilius Lessing (Cousin des Dichters Gotthold Ephraim Lessing) im 18. Jahrhundert lebte und arbeitete. Noch heute erinnert eine Gedenktafel an das Wirken dieser Persönlichkeit der Stadt, welcher sich als Justizmann und Richter einen angesehenen Ruf verdiente. Der junge und im Laufe seines Lebens berühmt gewordene deutsche Dichter Lessing weilte oft zu Besuch bei seinen Verwandten.
Zur Zeit ist das Amtshaus aus baurechtlichen Gründen gesperrt. Es befindet sich in Privatbesitz, eine neue Nutzung ist in Planung.



Die Lange Straße

Die Lange Straße war, wie ihr Name schon sagt, einst die längste Straße der Stadt. Auch hier hatte die Fürstin von Teschen, mit ihrem nicht geringen Anteil an der Entwicklung Hoyerswerdas, ihre Finger im Spiel. Auf ihre Veranlassung wurde sie in der Mitte des 18. Jahrhunderts als Handwerkergasse in Auftrag gegeben. Sie war ein Grundstein und zugleich Ausdruck der wirtschaftlichen Blütezeit der Stadt jener Jahre.

Eine erwähnenswerte Geschichte widerfuhr dem Haus "Lange Straße Nummer 4": Im Jahr 1813 wurde es wären des Befreiungskrieges gegen Napoleon von einer Kanonenkugel getroffen. Eine Tafel mit besagter Kugel ziert noch gegenwärtig, nachdem das Haus im Jahr 1998 eine Restauration erfahren hatte, die Einschußstelle, um auf diese kleine historische Begebenheit aufmerksam zu machen.

Auch heute werden die Häuser der Langen Straße traditionsgemäß noch teilweise von Handwerkern bewohnt. Die unter Denkmalsschutz stehenden Fassaden beherbergen einige gemütliche Kneipen und bieten reizvolle Fotomotive. Zwei entscheidende Gründe welche die Attraktivität der Langen Straße beschreiben, die besonders Besucher immer wieder zum spazieren und verweilen einlädt.


Mit ihren Kirchen hält die Stadt noch einige weitere sehenswürdige Bauwerke für ihre Besucher bereit. Zu nennen sind da unter anderen die evangelische Johanneskirche, die als spätgotischer Hallenbau mit Zwiebelturm erstmals 1346 Notiz fand oder die barocke Kreuzkirche umgeben von einer kleinen Parkanlage inmitten der Altstadt. Zu den neueren Gebäude mit einer relativ jungen Tradition zählt die katholische Kirche am Stadtrand, die im Jahr 1914 erbaut wurde. Andere Stätten, die ebenfalls zu einer Besichtigung einladen, wie das evangelische Gemeindehaus, das Martin-Luther-King-Haus, das katholische Gemeindezentrum "St. Thomas Morus" und die Neuapostolische Kirche in der Neustadt, sollten an dieser Stelle nicht ohne Erwähnung bleiben.


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