Konrad Zuse Museum



Man kann zu ihnen stehen wie man will, sie vergöttern oder verfluchen, Computer sind wohl aus keinem Bereich des gesellschaftlichen und zunehmend auch des privaten Lebens mehr wegzudenken. In diesem Museum wird die brisante Entwicklung der Computertechnologie im 20. Jahrhundert eindrucksvoll veranschaulicht. Was einst aus der Idee begann, neue schöpferische Ressourcen des Menschen durch die Automatisierung eintöniger Rechenverfahren frei zu setzen, führte bis heute zu einer weltumspannenden Datenübertragungsvernetzung. Modernste Kommunikationssysteme eröffneten der Menschheit nie zuvor geahnte Möglichkeiten von jedem Punkt der Welt Einfluß auf die Geschicke der Menschheit zu nehmen, Prozesse zu steuern sowie einfach nur Informationen zu speichern, zu verarbeiten oder zu übertragen, die ja bekanntlich Wissen sind, was wiederum Macht bedeutet.

Konrad Zuse war der Erfinder des ersten Rechenautomaten und kann getrost als "Computervater" bezeichnet werden. Mit seinen Entwicklungen, welche ihm weltweite Anerkennung einbrachten, schuf er die Voraussetzungen für die Entstehung revolutionärer Technologien mit beeindruckenden Geräten und Maschinen. So möchte das Museum im Geiste dieses praktisch orientierten Menschen, Computergeschichte zum anfassen präsentieren. Zahlreiche historische Anschauungsbeispiele verdeutlichen dem Besucher die Leistungen der Menschen, welche auf diesem Gebiet verdienstvolle Ergebnisse erziehlt haben. Besonders für Schüler und junge Menschen dürfte es von großem Interesse sein, einen Eindruck von der Anfangsphase jener wahrscheinlich ihr zukünftiges Leben mitbestimmenden weiteren Technologiesierung zu bekommen. Vielleicht tragen so manche Ausstellungsstücke sogar dazu bei, einige heute schon zur Selbstverständlichkeit gewordenen Normalitäten noch einmal zu hinterfragen, um auf der Grundlage alter Erkenntnisse neues Wissen hervorzubringen. Damit hätte das Museum wahrscheinlich eines der größten seiner anspruchsvollen Ziele erreicht.

Weiterhin zeigt das Museum Stationen der interessanten und von Vielseitigkeit geprägten Lebensgeschichte Konrad Zuses. Denn der Mann war nicht nur ein genialer Denker und Erfinder, sondern auch ein schöpferischer Künstler auf den Gebieten der Malerei und Photographie. Er beschäftigte sich mit architektonischer Städteplanung und hinterließ uns mit seinem autobiographischen Buch "Der Computer-Mein Lebenswerk" einen tiefgründigen Einblick in seine verschiedenen Schaffensperioden und philosophischen Lebensansichten.

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