Historische Ausstellung

In seiner historischen Ausstellung dokumentiert das Flugplatzmuseum auf einer Ausstellungsfläche von rund 300 qm die über 80-jährige Geschichte der Luftfahrt, bezogen auf die Stadt Cottbus und den Lausitzer Raum. Exponate und Schriften führen den Besucher des Museums durch nachfolgende Zeitabschnitte und vermitteln ihm ein aufschlußreiches Gesamtbild über die Entwicklung der Fliegerei in dieser Region.


Die frühen Jahre

Der Beginn der Cottbuser Luftfahrtgeschichte ist auf das Jahr 1910 datiert, als ein späterer Fluglehrer Namens Charlett mit einem selbskonstruierten Flugzeug erste Flugversuche auf dem "Großen Exerzierplatz" unternahm. Nach Gründung eines Ortsverbandes des "Deutschen Luftflottenvereins", fanden daraufhin erste Schauflüge auf dem zum Flugplatz umfunktionierten Rennbahngelände statt, womit die Voraussetzungen für den Beginn der Cottbuser Luftfahrtgeschichte geschaffen waren.

Das Flugwesen im Dienste des preußischen Militärs

In den Folgejahren bekundete die Stadtverwaltung ein nicht unwesentliches Interesse an der Einrichtung eines Flugstützpunktes auf dem ehemaligen Rennbahngelände. Ein wichtiger Verhandlungspartner bei diesen Bemühungen war das preußische Kriegsministerium. So sollte der Flugplatz neben der Sportfliegerei als Stützpunkt für die Aus- und Weiterbildung von Militärpiloten genutzt werden. 1916 wurde westlich der Rennbahn ein neues Gelände erschlossen, auf welchem ab 1917 die "Flieger Ersatz Abteilung Nr. 12" mit ihren Flugmaschinen das Geschehen im Luftraum der Niederlausitz bestimmten. Mit dem Ende des 1. Weltkrieges 1919 verlor der Cottbuser Flugplatz seine militärische Bedeutung, was die Einstellung des Flugbetriebes zur Folge hatte.

Anschluß an den nationalen Luftverkehr

Der Ausbau eines deutschlandweiten Luftverkehrsnetzes hatte in den zwanziger Jahren auch die Einbindung des Cottbuser Flugplatzes zur Folge. Durch tatkräftige Unterstützung einheimischer Vereine und das Engagement des Cottbuser Magistrats wurde auf dem "Großen Exerzierplatz" ein Verkerslandeplatz eingerichtet. Mit der Landung einer Junkers F-13 eröffnete die Deutsche Lufthansa am 23. Mai 1927 den regelmäßigen Flugverkehr auf der "Riesengebirgslinie". Fortan gab es neben der Erweiterung des Linien- und Sportflugbetriebes immer wieder einige spektakuläre Ereignisse wie die Landung der amerikanischen Ozeanflieger CHEMBERLIN und LEVINE und der Besuch der Flieger KÖHL, v. HÜNEFELD und FITZMAURICE. Die Flugplatzhistorie erreichte 1931 mit 7595 Starts und Landungen ihren Höhepunkt .

Piloten- und Flugzeugschmiede des III. Reiches

Wärend der Naziherrschaft wurde der Flugplatz wieder in militärische Strategien einbezogen. Am 1. Februar 1934 kam es auf Befehl des Reichsministers der Luftwaffe zur Gründung der FLUGZEUGFÜHRERSCHULE COTTBUS, welche Bestandteil des getarnten Aufbaus einer neuen Luftwaffe war. Diesem Zweck mußte schließlich die zivile Nutzung des Flugplatzes weichen. Im Zuge des stetigen Aus- und Weiterbaus des Objektes unter militärischen Gesichtspunkten entstand Ende der 30er Jahre eine sternenförmige Start- und Landebahn. Von nun an prägten die verschiedensten Fliegereinheiten während des 2. Weltkrieges das Geschehen auf dem Flugplatz. Ab 1941 verlagerte die Bremer "Focke-Wulf GmbH" einen Teil ihrer Produktion zum Schutz vor Luftangriffen nach Cottbus. Bis Februar 1945 wurden daraufhin Kampfflugzeuge vom Typ Fw-200 Condor, Fw-190 und Ta-152 in Großserie montiert.

Zum Ende des Krieges, am 21. April 1945, wurde der Flugplatz im Zuge erbitterter Kämpfe um die gesamte Stadt Cottbus von der Roten Armee besetz.

Entwicklung ab 1945

Foto: B.Schebel
1952, nach Abzug der sowjetischen Truppen, begann die "Volkspolizei-Luft" mit der erneuten Ausbildung von Militärpiloten auf dem Flugplatzareal. Entsprechend der weiterentwickelten Jagdflugzeuge wurden Rollwege und Startbahn verlängert, und schließlich nahm am 1. Juli 1956 das Jagdfliegergeschwader-1 der NVA seinen Dienst in Cottbus auf. Aufsehen erregende Abstürze über dem Stadtgebiet mit zivilen Todesopfern führten in ihrer Konsequenz 1982 zur Verlegung des Jagdgeschwaders nach Holzdorf. Daraufhin nahm das Kampfhubschraubergeschwader- 3 den Platz in Besitz.

Seit der politischen Wende im Osten Deutschlands ist der Flugplatz auch wieder zivilen Luftfahrzeugen zugänglich. Das gesamte Objekt sowie die Hubschrauber der NVA, wurden von der Bundeswehr übernommen, deren Heeresfliegerstaffel 400 bis zum heutigen Zeitpunkt Hauptnutzer des Geländes ist.


Andere interessante Themen, über die Besucher der ständigen Ausstellung detailierte Informationen erhalten, sind zum Beispiel der Luftkrieg in Brandenburg und die Geschichte der Flugplätze der Lausitz. In Vorbereitung befindet sich eine weitere Exposition, die wissenswertes über den Flugsport vermittelt und sich auf die Bereiche Segelflug, Motorkunstflug und Fallschirmsport konzentriert.


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