Die Geschichte des musealen Zusammentragens, Forschens und Ausstellens begann
im Raum Cottbus erst zum Ende des 19. Jahrhunderts, als die "Niederlausitzer Gesellschaft" 1887 ihre Vereinssammlung der Öffentlichkeit zugänglich machte. In der Folgezeit trugen sowohl der 1905 gegründete Verein für Heimatkunde, als auch die
Stadt selbst Exponate und Objekte zur Geschichte, Natur, Volkskunde, Kunst und Kultur der Region zusammen. Mit dem Tod des Kaufmanns Friedrich Albert Liersch, welcher sein Haus der Stadt unter der ausdrücklichen Zweckbindung einer musealen Nutzung,
vererbte, bekamen alle bis dato zusammengetragenen Ausstellungsstücke, 1925 zu einer Sammlung vereint, einen würdigen Repräsentationsrahmen. Der Bau des Neuen Rathauses machte jedoch 1934 einen Umzug notwendig, so daß es zur Gründung eines Heimatmuseums im alten Gymnasium an der Oberkirche kam, während die Vor- und Frühgeschichtlichen Sammlungen in einem Haus in der ehemaligen Freimaurerloge untergebracht wurden.
Am Ende des 2. Weltkrieges hatte dieser mit seinem zerstörerischen Wüten auch in der regionalen Museumslandschaft verheerende Folgen hinterlassen.
Wertvolle und einmalige Bestände der Museen gingen im Zuge der sinnlosen Gewalt unwiederbringlich verloren. In der Nachkriegszeit fanden 1947 die wenigen noch vorhandenen Museumsstücke mit der Eröffnung eines Städtischen Museums im Schloß Branitz eine neue Heimat. Doch in den politischen Anschauungen des sozialistischen Systems spielte die Aufarbeitung geschichtlicher, sowie gesellschaftlicher Traditionen nur eine untergeordnete Rolle. So rückte mit der Gründung des Bezirksmuseums Cottbus, 1961, eine traditionsorientierte heimatgeschichtliche Aufarbeitung in den konzeptionellen Hintergrund. Erst mit dem Beginn des erneuten Umbruchs der politischen Verhältnisse, in den Zeiten der demokratischen Bürgerbewegung im Herbst 1989, befaßte man sich in der Stadtverordnetenversammlung wieder mit der Einrichtung
eines Stadtmuseums. Es dauerte bis zum 27. Februar 1991, bis die Cottbuser und ihre Besucher der Stadt die erste Ausstellung zur "Erinnerung an das alte Cottbus" in einem neuen Forum für Regionalgeschichte besuchen konnten. In zentraler Lage, im alten Knappschaftshaus am Schillerplatz, bildete das Stadtmuseum gemeinsam mit dem im gleichen Haus untergebrachten Stadtarchiv eine Quelle des Wissens und der Geschichte der Stadt und der sie umgebenden Region.
Heute befindet sich das Stadtmuseum, nach einem erneuten Umzug, in der Bahnhofstraße 52, dem traditionsbehafteten Gebäude des ehemaligen "Cottbuser Anzeigers". Neben der historischen und kulturellen Geschichte der Stadt, widmet es sich in zwei weiteren Teilen einer Ständigen Exposition, der Entwicklung der Lausitzer Glaskunst sowie der Cottbuser Teppichfabrikation. Bis zu vier Sonderausstellungen im Jahr geben dem Besucher einen tiefgründigeren Einblick in spezielle, zeitbezogene, bedeutende oder einfach nur interessante Themen der regionalen Besonderheiten. So gibt es immer wieder neues zu erfahren, altes zu entdecken oder bekanntes aufzufrischen.