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Cottbus, niedersorbisch ChóÅ›ebuz


Über 2000 Jahre reichen die Spuren menschlichen Wirkens auf dem Gebiet des heutigen Cottbuser Stadtkerns zurück. Mit dem Beginn der christlichen Zeitrechnung waren es nachweislich germanische Siedler, die sich in dieser Gegend rund um den Altmarkt niedergelassen hatten, bevor im 6. Jahrhundert slawische Stämme aus dem Südosten einwanderten. Diese gehörten zum Volksstamm der Lusitci (Lusitzer), einer Gruppe des Sorbenverbandes, welche der Landschaft ihren Namen gab. Sie erbauten an der Spree auf dem Platz des heutigen Gerichtsberges einen Burgwall, in dessen Schutz sich weitere Sorben östlich vom Gebiet der Oberkirche ansiedelten. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich daraus ein Marktort. Die Menschen verdienten sich mit Ackerbau, Viehzucht, Metallverarbeitung, Leder- und Holzbearbeitung sowie der Töpferei ihren Lebensunterhalt. Geschichtliche Informationen sind im Wendischen Museum anschaulich gemacht.
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Klosterkirche |
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Siegel der Stadt
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Gesamtansicht von Cottbus um 1750
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Mit der sich im 19.Jahrhundert entwickelnden Industrialisierung und Mechanisierung entstanden in Cottbus Großbetriebe, welche die Stadt expandieren ließen. Tuchfabriken, Elektrizitätswerk, Krankenhaus, Wasserwerk, Schlachthof sowie der Bau eines Straßenbahnnetzes und der Kanalisation prägten das neue Gesicht der Stadt. Gleichzeitig verzehnfachte sich die Einwohnerzahl innerhalb des Jahrhunderts. Weiterhin bekam Cottbus zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen kulturhistorischen und architektonischen Anziehungspunkt, der bis heute nichts von seiner Bedeutung verloren hat, das Staatstheater Cottbus. Im Jugendstil erbaut, strahlt es seitdem seine Anziehungskraft auf Theaterfreunde und Architekturkenner gleichermaßen aus.
Die jüngere Geschichte der Stadt war, wie die vieler anderer Städte Europas, durch Zerstörung während des 2. Weltkrieges und dem sich zwangsläufig
anschließenden Wiederaufbau geprägt. Einige Bauwerke, wie unter anderem das Alte und Neue Rathaus, sowie der Bahnhof, wurden jedoch unwiderruflich unter den Trümmern des Krieges begraben und sind heute nur noch auf historischen Fotos zu bewundern.
In den Jahren des Sozialismus wurde Cottbus 1952 zu einer der 14 Bezirkshauptstädte der DDR ernannt. In dieser Zeit stand die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt ganz im Zeichen der Kohle- und Energiepolitik. Die Stadt entwickelte sich zu einem Industriezentrum, welches über 100.000 Menschen Wohnung und Arbeit bot. Riesige Tagebaulandschaften, aus denen gewaltige Eimerkettenbagger die Braunkohle förderten, erstreckten sich im Umland von Cottbus.
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Stadtmauer
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Des weiteren konnte sich Cottbus einen guten Ruf als Wissenschafts- und Forschungsstandort erarbeiten. Einer der Grundsteine dafür war die Gründung der "Brandenburgischen Technischen Universität" (BTU) im Jahre 1991. Die Ausbildungsfakultäten Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik, Architektur und Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen sowie Umweltwissenschaften und Verfahrenstechnik heben die fachspezifische Bedeutung "Technische Universität" hervor. Mit ihrem profilorientierten Leistungskonzept trägt die BTU zur Entwicklung eines neuen Hochschultyps bei, der den Schwerpunkten der heutigen Wirtschaftsentwicklung gerecht wird und nicht nur die deutsche, sondern auch die ausländische Jugend nach Cottbus zieht. Dieser attraktive Anziehungspunkt bildet einen wesentlichen Zukunftsfaktor für die Stadt.
Doch nicht nur die geschichtliche, architektonische und wirtschaftliche Entwicklung machen Cottbus zu einem bemerkenswerten Anziehungspunkt. Cottbus, eine der grünsten Städte Deutschlands, bietet mit großflächig angelegten Parks, Alleen und Wanderwegen allen interessierten und aufgeschlossenen Besuchern und Einheimischen eine Vielfalt an Erlebnismöglichkeiten.
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Ausblick vom Oberkirchturm auf den Altmarkt
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