Lübben - Kleinod der Niederlausitz: diese Bezeichnung wird gern
gewählt, um die idyllische Lage der Kleinstadt inmitten von Wiesen
und Wäldern, durchzogen von Flüssen und Fließen treffend zu
charakterisieren. Trotz des Eingriffs durch die Menschen, die diese
Landschaft in den zurückliegenden Jahrzehnten veränderten, hat die
Umgebung von Lübben nichts an Reiz und Schönheit verloren. Durch
die Ernennung zum Biosphärenreservat von 1990 und der Eintrag
in die Liste der geschützten Feuchtraumgebiete der UNESCO, ist ein
großer Schritt in der Erhaltung dieses einzigartigen Naturparks getan.
Wie so viele andere attraktive Städte, so wird auch Lübben als
"Tor zum Ober- und Unterspreewald" bezeichnet.
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Trotz dieser Katastrophen blieb jedoch bis heute die Bezeichnung
vieler Straßen und Gassen erhalten und sie weisen bis in die heutige Zeit
auf charakteristische Merkmale hin.
So findet man in unmittelbarer Nähe des Marktplatzes die Brauhausgasse,
die Kirchgasse, die Gerichtsstraße oder die Judengasse, wo dieser religiösen
Minderheit Deutschlands das Recht zugestanden wurde, Grundbesitz zu
erwerben. Auch viele alte Gebäude hielten den Widrigkeiten der Zeit stand
und sind bis heute wertvolle Zeitzeugen der Stadtgeschichte. Auf dem
ehemaligen Gebiet der Burg Lübben ist der Schloßturm mit 2,5 Meter dicken
Mauern erhalten geblieben, in dessen oberer Etage sich ein Beratungssaal
der Niederlausitzer Stände befindet, der bis 1722 genutzt wurde. Fast
an ein Wunder grenzt die Tatsache, daß dieser Turm den 2. Weltkrieg zwar beschädigt,
aber im Verhältnis zur Lübbener Altstadt, welche zu 80% zerstört
wurde, doch im großen und ganzen gut überstanden hat und bis heute noch
zu besichtigen ist. Viele Besucher nutzen die Gelegenheit, sich den
Wappensaal, der umfangreich rekonstruiert wurde, anzusehen oder
dort stattfindende Konzerte, beziehungsweise Ausstellungen zu
besuchen.
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Das Lübbener Schloß |
An der Rückseite des Schloßturmes befindet sich das Schloß, dessen wechselvolle Geschichte Seiten füllen könnte. Einer Vermutung zufolge, wurde es ursprünglich als Wasserburg erbaut. Mehrere Um- und Ausbauten, sogar der zwischenzeitliche Abriß prägten die Geschichte des Lübbener Schlosses. Zwischen 1679 und 1682 erhielt es sein jetziges Aussehen, das vor allem durch die prägenden Renaissancegiebel auffällt. Die Nutzung des Schlosses oblag jeher den verschiedensten Institutionen, Behörden und Einrichtungen.
Eine Besonderheit im Stadtkern Lübbens ist die "Breite Straße", ein kleiner Einkaufsboulevard, auf dem eine Postdistanzsäule steht, die Auskünfte über die Fahrzeiten des einstigen Verkehrsmittels, der Postkutsche gab. Direkt am historischen Marktplatz steht die Paul-Gerhardt-Kirche, das markanteste Markenzeichen Lübbens. Ein Denkmal vor dem Eingang des Gotteshauses erinnert an den bedeutendsten evangelischen Kirchenlieddichter Paul Gerhardt.
Lübben ist aber auch eine Stadt im Aufbruch. Viele alte Gebäude
werden restauriert und erstrahlen wieder im Glanz früherer Jahre.
Wohn- und Geschäftsgebäude entstehen, wo die Bausubstanz die
Zeit nicht überdauerte. Gerade dieses enge Nebeneinander
von Historischem und Neuem verleiht der Stadt ihren eigenen Reiz.
So wird sie wieder zu einem attraktiven Ausflugs- und
Urlaubsziel mit blühendem Handel und Gewerbe.
Die Lübbener Gastronomie verwöhnt ihre Touristen mit der spreewaldtypischen
Kost wie Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl oder den verschiedensten
Fischgerichten. Ebenfalls bekannt ist Lübben durch Anbau und
Verarbeitung der berühmten Spreewälder Gurken, ein Probier-Muß
für jeden Besucher. Für die, die einige Zeit investieren wollen, um den
Spreewald kennenzulernen stehen Hotels und Pensionen, aber auch
Zeltplätze zur Verfügung. Mit Kahn oder Paddelboot, mit dem
Fahrrad oder zu Fuß, kann man die Natur erkunden oder auch
einfach nur abschalten.