Der Schwielochsee

Fahrrinne der 'Hals' genannt

Mit seinen 11,7 Quadratkilometern Wasserfläche zählt der Schwielochsee zu den größten, natürlichen Seen im Land Brandenburg. Der Schwielochsee unterteilt sich in den Großen und in den Kleinen Schwielochsee. Letzterer ist weiter südlich gelegen, bei den Orten Jessern und Goyatz. Er hat eine Tiefe von 8 - 9 Metern und ist mit dem Großen Schwielochsee durch eine Fahrrinne, die der "Hals" genannt wird, verbunden. Die Tiefe des Großen Schwielochsees beträgt circa 14 Meter. Der Wasserzufluß erfolgt im Westen durch das Ressener Mühlenflies, im Osten durch das Doberburger und Möllner Mühlenfließ, sowie durch einige ehemalige Torfgräben. Die Regulierung des Wasserspiegels erfolgt überwiegend durch die im nordwestlichen Teil des Sees durchfließende Spree.

Die Entstehung des Schwielochsees ist, wie bei allen natürlichen Seen der Umgebung auf die eiszeitlichen Bildungen, die Schutt und Geröll mitbrachten zurückzuführen. Noch heute zeugen zahlreiche Findlinge der verschiedensten Größen und Gesteinsarten von ihrer skandinavischen Herkunft. Die beim späteren Abtauen des Eises freigewordenen Schmelzwasser stauten sich zunächst in den bereits vorhandenen Rinnen. Aufgrund dieser Tatsache und trotz der Schwierigkeit einer genauen Bestimmung, ist der Schwielochsee seiner Entstehung nach als Rinnensee zu bezeichnen, was auch seine langgestreckte und schmale Form belegt.

Die Ufer des Schwielochsees werden ringsum von einem breiten Schilfgürtel umsäumt, der durch vereinzelte Lücken den Blick zum See freigibt. Besonders dicht steht der Schilfgürtel an den Ufern am "Hals" des Schwielochsees, an den Rohrbergen nördlich von Zaue, im Gebiet der Spreemündung, sowie am nördlichen Ausgang des Sees.
Auf und an dem See haben sich viele interessante Pflanzenarten angesiedelt. So sind hier zum Beispiel die weiße und gelbe Seerose anzutreffen und auch das Laichkraut, die Seebinse, Kalmus, Segge und der Sumpffarn sind hier heimisch.
Auch die Tierwelt findet an den Ufern rund um den Schwielochsee - wie auch an den benachbarten Seen - gute Nist- und Brutmöglichkeiten und optimale Lebensbedingungen auch für die unzähligen, hier ansässigen Insektenarten. Als Vertreter der hier lebenden Vogelwelt sind Seeschwalben, Möwen, Bachstelzen, Kiebitze, die große Rohrdommel, Fischreiher, Störche, die Nachtigall und gelegentlich auch Adler zu nennen. Auch die verschiedensten Arten der Schwimmvögel sind ebenso reichlich vertreten. Außer der gewöhnlichen Stockente treten noch Bleßhuhn, der Haubentaucher, die Krickente und vereinzelt auch die bunte Tafelente auf. Selbst Durchzugsvögel gibt es hier gelegentlich zu bewundern. Die Reiherenten, Wildgänse und seit kurzer Zeit auch Schwäne haben sich hier zeitweise niedergelassen. An den seichten Wassern des Ufers hat sich der grüne Teichfrosch niedergelassen, der an lauen Sommerabenden sein Quakkonzert über den See ertönen läßt. Im Wasser selbst sind neben Barsch, Karpfen, Aal und Hecht auch Plötze, Rotfeder, Blei, Schlei, Zander, Quappe, Wels und vereinzelt Hechte anzutreffen. Wasserratten

Natürlich hat sich der See und seine Umgebung in der heutigen Zeit etwas verändert. Die stimmungsvolle Naturlandschaft bietet dem Erholungssuchenden ein reichhaltiges Angebot der aktiven Freizeitgestaltung, zum Beispiel beim Wassersport. Die Möglichkeit, über die ausgedehnten brandenburgischen Wasserstraßen und Seenlandschaften bis nach Frankfurt /Oder, Berlin oder sogar bis hoch zur Ostsee mit dem Boot oder Schiff zu fahren ist für viele "Wasserratten" ein unvergleichliches Erlebnis. In den angrenzenden Ortschaften, um hier mit Zaue, Jessern, Goyatz und dem etwas weiter gelegenen Lieberose nur einige zu nennen gibt es für Urlauber und Naturfreunde reichlich Möglichkeiten, sich auf Campingplätzen oder in gemütlichen Hotels und Pensionen vieler zuvorkommender Gastgeber, ein paar schönr Tage zu gönnen.

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