Zwischen Luckau, Calau, Dahme und Sonnewalde, nur wenige Kilometer südwestlich des Biosphärenreservates Spreewald gelegen, bestimmen ausgedehnte Kiefer-, Laub- und Mischwälder neben großflächigen Weide-, Wiesen- und Ackerflächen das Bild des Naturparks "Niederlausitzer Landrücken". Ähnlich wie dort hat auch hier der Mensch mit seinem Eingriff in die Natur der Landschaft ein unverkennbares wechselreiches Profil gegeben. Seine Namensgebung verdankt der Naturpark einem Höhenzug der sich von Hamburg beginnend bis Schlesien erstreckt. Die Spuren der besiedlungsgeschichtlichen Entwicklung reichen bis in die Bronzezeit zurück. Seither machen sich die Menschen den fruchtbaren Boden dieses Landes zunutze. Zahlreiche mittelalterliche Gutsherrschaften mit ihren Herrenhäusern, ländlichen Parkanlagen, Fischteichen und Alleen erzählen noch heute von der historischen und kulturellen Vergangenheit der Landschaft.
So sind die traditionellen Bewirtschaftungsarten des Landes bis in unsere Zeit erhalten geblieben. Unter den Aspekten der naturschonenden und ökologischen Nutzung durch den Menschen soll dem Gebiet des "Niederlausitzer Landrückens" die Möglichkeit erhalten bleiben, seinen Biotop- und Artenreichtum zu bewahren. Diesbezüglich stehen bereits ermutigende Erfolge zu Buche und bestätigen die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges. So haben einige vom Aussterben bedrohte Tierpopulationen zumindest in dieser Region die Bedingungen gefunden, ihren Fortbestand zu sichern. Als Beispiel dafür kann an dieser Stelle unter anderem das Wappentier des Naturparks, der Rauhfußkauz oder auch der Sperlingskautz genannt werden.
Die 15000 Hektar große Fläche des Naturparks gliedert sich in sechs Naturschutzgebiete und zwei Landschaftsschutzgebiete auf. Der Besucher kann hier einen Ort der Regeneration von Mensch und Natur entdecken. Doch auch in dieser Idylle gibt es noch schwierige Aufgaben zu lösen und tiefe Wunden zu schließen. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, die Spuren des über 100jährigen Braunkohlebergbaus zu überwinden. Dieser wirtschaftlich bedingte Eingriff in die Natur hinterließ zum Teil großflächige Mondlandschaften im nördlichen Teil des Parks, dessen Rekultivierung den Menschen vor neue Herausforderungen stellt. An dieser Stelle sind Intelligenz, Phantasie und viel Geduld gefragt, um im Einklang mit der Umwelt eine nach menschlichen Vorstellungen natürlich geformte, sogenannte Bergbaufolgelandschaft zu gestalten, was nicht zuletzt ein neues Bewußtsein und eine ungeheuere Kraft- und Willensleistung voraussetzt. Am Ende dieses Prozesses, wenn Mensch und Natur ihre schöpferischen Mittel sinnvoll ausgespielt haben, wird ein Stück erhöhte Lebensqualität entstanden sein, in der die Natur ihre Schönheit entfalten und der Mensch Ruhe und Entspannung finden kann.