Oberkirche
Oberkirche St. Nikolai
- Anschrift:
Gertraudtenstraße 1, 03046 Cottbus
- Öffnungszeiten:
- Gottesdienste
an Sonn- und Feiertagen um 10.00 Uhr
Die Oberkirche Sankt Nikolai gehört zu den großen nordostdeutschen
Stadtkirchen im Stil der Backsteingotik und ist zugleich die größte
Kirche in der Niederlausitz. Erstmalige urkundliche Erwähnung fand sie im Jahr
1156.
Aus jener Zeit stammt noch das Unterteil des Turmes, welcher für
den spätgotischen Neubau übernommen wurde. Der Turm bildet jetzt
nicht mehr den Mittelpunkt der Westwand, sondern ragt mehr in
Richtung Norden hinaus. Im 15. Jahrhundert bekam diese Kirche ihre
spätgotische, dreischiffige Gestalt, deren Seitenschiffe östlich in den
weiten Chorumgang übergehen. Annähernd gleichzeitig entstanden
zwei doppelgeschossige Anbauten, deren Giebel mit weißen Zierblenden
gestaltet sind, sowie die polygonale Taufkapelle an der Nordseite.
Ebenso wie die kleine Vorhalle in der südwestlichen Ecke trägt sie
einen verputzten Spitzhelm. Um 1911 wurden dann die Zinnenkränze
aufgesetzt.
Erst nach dem großen Brand 1468 entstanden die vielfältigen Stern-
und Netzrippengewölbe in der Kirche und ihren Anbauten.
Als am Ende des 2. Weltkrieges ein Feuer fast das gesamte Innere
zerstörte, mußten die Turmhaube, die Orgel und andere Bestandteile
durch viele engagierte Menschen neu geschaffen werden.
Der Altar überlebte den Brand nur, weil er zum Schutz eingemauert
worden war.
Mit seinem durchgängigen Weißanstrich strahlt der Innenraum
eine lichte Feierlichkeit aus und gewährt dem Eintretenden
einen unverstellten Einblick vom Eingang bis zum Altar, vom recht
dunklen Turm her durch das immer heller werdende Kirchenschiff
zum lichtdurchfluteten Chorraum mit seinen großen Fenstern.
Von der früheren Ausstattung blieb nur der Altar erhalten, ein
Übergangswerk von Renaissance zu Barock, auf dem eine Besonderheit
zu sehen ist: die Auferstehung Christi im Bildzentrum.
Aus der Zeit des Barock sind Kanzel, Taufe und Orgelprospekt,
welche alle aus anderen Kirchen stammen und hier Aufstellung gefunden
haben.
Der Altar ist eines der bedeutendsten Kunstwerke der Stadt.
Um 1661 wurde dieser von dem Bildhauer Andreas Schulze aus Torgau
geschaffen.
Reiche plastische Ornamente aus Knorpelwerk verzieren das Heiligtum.
Sein Thema ist der Christusweg nach dem Glaubensbekenntnis der
Christenwelt mit trinitarischem Abschluß.
Die Verarbeitung basiert auf 4 verschiedenen Materialien:
- die Spitze und die Seitenfiguren aus Holz;
- der Altarblock aus Sandstein;
- die unbemalten Figuren sind aus Alabaster;
- das Grab auf dem Hauptbild ist aus Marmor.
In der Zeit von 1953 bis 1965 wurde er vollständig renoviert.
Da die Spitze 1945 völlig abgebrannt war, wurde diese nachgeschnitzt.
Das obere Ende des Altars erreicht in etwa die Hälfte der Gesamthöhe
des Gewölbes.
Start