Oberkirche

Oberkirche St. Nikolai

Die Oberkirche Sankt Nikolai gehört zu den großen nordostdeutschen Stadtkirchen im Stil der Backsteingotik und ist zugleich die größte Kirche in der Niederlausitz. Erstmalige urkundliche Erwähnung fand sie im Jahr 1156.


Aus jener Zeit stammt noch das Unterteil des Turmes, welcher für den spätgotischen Neubau übernommen wurde. Der Turm bildet jetzt nicht mehr den Mittelpunkt der Westwand, sondern ragt mehr in Richtung Norden hinaus. Im 15. Jahrhundert bekam diese Kirche ihre spätgotische, dreischiffige Gestalt, deren Seitenschiffe östlich in den weiten Chorumgang übergehen. Annähernd gleichzeitig entstanden zwei doppelgeschossige Anbauten, deren Giebel mit weißen Zierblenden gestaltet sind, sowie die polygonale Taufkapelle an der Nordseite. Ebenso wie die kleine Vorhalle in der südwestlichen Ecke trägt sie einen verputzten Spitzhelm. Um 1911 wurden dann die Zinnenkränze aufgesetzt. Erst nach dem großen Brand 1468 entstanden die vielfältigen Stern- und Netzrippengewölbe in der Kirche und ihren Anbauten. Als am Ende des 2. Weltkrieges ein Feuer fast das gesamte Innere zerstörte, mußten die Turmhaube, die Orgel und andere Bestandteile durch viele engagierte Menschen neu geschaffen werden. Der Altar überlebte den Brand nur, weil er zum Schutz eingemauert worden war.


Mit seinem durchgängigen Weißanstrich strahlt der Innenraum eine lichte Feierlichkeit aus und gewährt dem Eintretenden einen unverstellten Einblick vom Eingang bis zum Altar, vom recht dunklen Turm her durch das immer heller werdende Kirchenschiff zum lichtdurchfluteten Chorraum mit seinen großen Fenstern. Von der früheren Ausstattung blieb nur der Altar erhalten, ein Übergangswerk von Renaissance zu Barock, auf dem eine Besonderheit zu sehen ist: die Auferstehung Christi im Bildzentrum. Aus der Zeit des Barock sind Kanzel, Taufe und Orgelprospekt, welche alle aus anderen Kirchen stammen und hier Aufstellung gefunden haben.


Der Altar ist eines der bedeutendsten Kunstwerke der Stadt. Um 1661 wurde dieser von dem Bildhauer Andreas Schulze aus Torgau geschaffen. Reiche plastische Ornamente aus Knorpelwerk verzieren das Heiligtum. Sein Thema ist der Christusweg nach dem Glaubensbekenntnis der Christenwelt mit trinitarischem Abschluß.

Die Verarbeitung basiert auf 4 verschiedenen Materialien:

In der Zeit von 1953 bis 1965 wurde er vollständig renoviert. Da die Spitze 1945 völlig abgebrannt war, wurde diese nachgeschnitzt. Das obere Ende des Altars erreicht in etwa die Hälfte der Gesamthöhe des Gewölbes.

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