Das Zisterzienserkloster in Neuzelle

Vor über 700 Jahren wurde das Kloster des Zisterzienserordens in Neuzelle gegründet. Es ist heute das einzige vollständig erhaltene Kloster seiner Art im Land Brandenburg und eine der wenigen unzerstört erhaltenen Klosteranlagen deutschland- und europaweit. Landschaftlich attraktiv eingebettet ist es in den Ausläufern des Schlaubetals und der Diehloher Höhen gelegen, welche in Neuzelle in die Oderwiesen übergehen.

Im Jahr 1268 stiftete der sächsische Markgraf Heinrich der Erlauchte das Kloster Neuzelle, welches eine große Bedeutung in der Besiedlungsgeschichte der Niederlausitz erlangen sollte. Mehrfache Zerstörungen und Brandschatzungen durch die Hussiten wiederfuhren dem Kloster im beginnenden 15. Jahrhundert, aber bereits unmittelbar danach wurde es erneut erbaut und ist seitdem ein bedeutsames Zeitzeugnis der Ordensgeschichte. Durch böhmischen und sächsischen Einfluß - bis 1815 gehörte Neuzelle zur sächsischen Krone - erfolgte eine Umgestaltung und Überformung der Kirche sowie der gesamten Anlage im Barockstil. 1817 wurde das Kloster der Öffentlichkeit zugängig gemacht und die Besitztümer in ein preußisch-staatliches Stift Neuzelle überführt, welches noch bis 1955 weiterbestand. Eine Kreistagsinitiative setzte sich 1990 für die Wiederbelebung ein, die 1996 zu der Gründung einer öffentlich-rechtlichen Stiftung "Stift Neuzelle" des Landes Brandenburg führte. Diese Stiftung nahm ihre Arbeit 1997 auf und besitzt die Aufgabe, die ehemalige Klosteranlage wiederherzustellen, sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sowie Wissenschaft, Kultur und Bildung zu fördern.

Schwerpunkte bei der Sanierung des Klosters sind die Restaurierung der beiden Barockkirchen, des Kreuzganges, sowie der anderen ehemaligen Klostergebäude. Geplant ist auch die Wiedererbauung des Barockgartens, welche zu einem einmaligen Erlebnis in Brandenburg werden könnte.

Kulturelle Höhepunkte, die in Neuzelle in gewisser Regelmäßigkeit stattfinden, sind unter anderem Ausstellungen im Kreuzgangbereich, Klosterkonzerte - die bereits auf eine mehrjährige Tradition verweisen können -, der Lausitzer Opernsommer und weitere Veranstaltungen welche dazu beitragen sollen, die ehemalige Klosteranlage zu beleben und damit auch Mittel freizumachen, womit die notwendigen Restaurierungen wesentlich erleichtert werden könnten. Durch Investitionen und Maßnahmen zur Förderung des Tourismus möchte die Stiftung Stift Neuzelle auch zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region beitragen, sowie Impulse für den Aufbau und die Erweiterung neuer Erwerbszweige geben.

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