Die Lutherkirche gehört zweifelsfrei zu den jüngeren Kirchen der evangelischen Gemeinschaft in Cottbus. Bis vor wenigen Jahren galt dieses Gebäude als das Höchste im Cottbuser Süden. In ihrer Entstehungszeit dicht am Stadtrand gelegen, ist sie durch die Bebauung und ständige Expansion von Cottbus jetzt nahe an das Zentrum gerückt. Der wuchtige Turm mit seiner eigenwilligen Bauweise ergibt mit der Kirche zusammen ein Gesamtbild, welches von vielen als unschön empfunden wird. In den Jahren 1911/12 wurde die Lutherkirche im Jugendstil nach den Plänen des Berliner Architekten Leibnitz erbaut.
Ein Bombenangriff 1945 zerstörte die Kirche fast völlig, deshalb sollte sie ursprünglich - nach dem Willen der Stadtväter - abgerissen werden. Jedoch war das Gebäude 1951 soweit wieder aufgebaut, daß eine Nutzung durch die Gemeinde wieder stattfinden konnte. Die Beseitigung der Außenschäden dauerte allerdings noch bis 1978. Durch den Wiederaufbau sind äußerlich nur noch wenige Jugendstilelemente erhalten geblieben. Eine schlichte Innengestaltung zeugt von den begrenzten Möglichkeiten der Aufbaujahre.
Die Kanzel und der Altar sind aus Klinkermauerwerk, das Holzkreuz über dem Altar ist eine Arbeit aus Oberammergau von 1912. Das Innere, sowie das Äußere der Kirche spiegeln das Befinden der Nachkriegszeit und die Erfahrungen der Bekennenden Kirche wieder, weshalb die Lutherkirche als Zeitdokument angesehen und als solches auch anerkannt werden sollte. Die Kirchenorgel ist ein Werk der Firma Jehmlich. Ein von dem Bildhauer Goetschmann um 1911 geschaffenes Lutherdenkmal wurde 1983 in der Nähe der Lutherkirche aufgestellt. Ursprünglich hatte es seinen Standort vor dem ehemaligen Lehrerseminar.