Klosterkirche

Die Klosterkirche ist der bis heute erhaltene Rest des ehemaligen Franziskaner-Klosters, das von Richard von Cottbus um 1307 gegründet wurde. Zum Kloster gehörten unter anderem reichlicher Grundbesitz mit den Dörfern Sandow, Brunschwig, Ostrow und anderen Ländereien.

Mit Einführung der Reformation im Jahre 1537 wurde die Kirche zur Pfarrkirche der Sorben in der Umgebung. Aus dieser Zeit entstammt auch der Beiname "Wendische Kirche", welcher bis heute noch gebräuchlich ist. Damit galt das Franziskanerkloster als aufgelöst, Reste der alten Klosterbauten wurden Mitte des 19. Jahrhunderts abgerissen.

Im Inneren des ältestesten Cottbuser Gotteshauses befindet sich ein wichtiges Zeugnis der Stadtgeschichte, die Grabplatte mit der Darstellung von Fredehelm und Adelheid von Cottbus. Ihre Gewänder, sowie das Schild und die Grabplatte zeigen mehrfach das heute noch gültige Wappentier der Stadt, den Krebs.
Foto: N. Meier

Eine Besonderheit fällt noch an diesem gotischen Backsteinbau auf: der schlichte Kirchturm befindet sich im Südosten, nicht wie sonst üblich am westlichen Teil. Warum diese Abweichung von der damaligen Bauweise hier angewandt wurde, ist nicht überliefert. Das Kirchenschiff besteht aus einem Langschiff, einem Seitenschiff und einem kleinen Sakristeibau. Haupt- und Seitenschiff besitzen jeweils ein eigenes Satteldach.

In der Zeit um 1750 wurde der hölzerne Altar erbaut, welcher fast die ganze Ostwand der Kirche ausfüllt. Im Mittelpunkt dieses Altars steht als Gemälde die Kreuzigung, darüber im Aufsatz die Auferstehung Christi. Vervollkommnet und abgerundet wird das Gesamtbild durch Pfeiler, korinthische Säulen, Pilastervorlagen, Akanthuswangen, Engel, Gottesauge und Sonnenstrahlen. Die Kanzel ist wahrscheinlich vor 1720 gefertigt worden und besitzt einen als Valutendeckel gestalteten Schalldeckel.

Vorführungen seltener Werke der Orgelmusik werden in dieser Kirche geboten, weshalb sich die Klosterkirche einen klangvollen Namen in der Cottbuser Musikpflege gemacht hat. Darüber hinaus gestaltet der kircheneigene Chor vielbesuchte und gefeierte Konzerte. Die Orgel wurde im Jahr 1908 von der Firma Sauer erbaut und beging 1998 ihr 90jähriges Jubiläum. Das Äußere der Kirche konnte in den Jahren 1991/92 restauriert werden, während der Innenbereich dringend einer Sanierung bedürfte.
Foto: N. Meier

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