Katholische Propstei- und Pfarrkirche

"St. Maria Friedenskönigin"

Die katholische Pfarrkirche wurde in den Jahren 1934/35 als doppeltürmiger Klinkerbau errichtet. Die Weihe an Maria, die Königin des Friedens, war eine bewußte Reaktion auf die drohende Kriegsgefahr der damaligen Zeit.

In den 50er Jahren wurde die große Christusplastik aus weißem Beton von dem Künstler Brückner-Fullroth entworfen und an der Turmfront angebracht. Da nach dem Krieg die katholische Gemeinschaft stark anwuchs und dringend Gemeinde- sowie Unterrichtsräume benötigt wurden, erfolgte zwischen 1976 und 1982 eine einschneidende Umgestaltung des Inneren der Kirche nach einer Konzeption des Dresdener Architekten Wolfram Starke. Durch die Abtrennung der Apsis entstand ein quergerichteter Gottesdienstraum. Hufeisenförmig angeordnete Sitzbänke umgeben eine Altarinsel, deren Mitte ein Holzaltar bildet. Dieser ähnelt sehr einem Baumstumpf mit aufgelegter Platte und symbolisiert damit die "Wurzel Jesse". Aus frei in den Raum ragenden Holzbalken bildet sich ein drückender Dornenkranz, welcher über den Köpfen der Gemeinde hängt. Gegenüber dem Altar steht ein riesiges weißes Holzkreuz, das den Dornenkranz durchbricht - das Zeichen des auferstandenen Christus, der den Tod überwunden hat. Der sternförmige Tabernakel befindet sich an der Westseite der Achse Kreuz-Altar.

Die Gesamtgestaltung, die als sehr beeindruckend empfunden wird, ist ein Spätwerk des Dresdener Künstlers Friedrich Preß. In der angrenzenden Werkkapelle ist im Obergeschoß eine Marienkapelle eingerichtet worden, in der eine überlebensgroße Statue von "Maria, Königin des Friedens" des Cottbuser Holzbildhauers Felix Hertel zu bewundern ist. Von der ursprünglichen Ausstattung der Kirche sind bis heute nur noch die Farbfenster der Seitenschiffe und die Pieta (eine Darstellung Marias mit dem Leichnam Christi) erhalten. Eine in der frühbarocken Epoche entstandene Marienfigur - eine Leihgabe des Erfurter Doms - ziert den Altarraum.

Bei der Umgestaltung der Kirche von 1976 bis 1982, welche in Eigenleistung der Gemeinde erfolgte, wurden auch die Türme und die ehemalige Orgelempore zu einem Gemeindezentrum ausgebaut. Nach der Errichtung des Bistums Görlitz im Jahr 1994 wurde die Marienkirche zur Propsteikirche erhoben.

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