Die Festungsanlage in Peitz

Der Festungsturm

Im Jahre 1301 wurde Peitz (damals: Pitzne) erstmalig urkundlich erwähnt. In Peitz befand sich eine Burganlage, in der von etwa 1320 bis 1360 die Ritter Hans und Hartmann Mager als Lehnsinhaber lebten. 1431 begaben sich die Schenken von Landsberg wegen der kriegerischen Wirren in der Lausitz in brandenburgischen Schutz. Nach mehrmaligem Wechsel zwischen Brandenburg und Böhmen übernahm 1462 Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg endgültig die Herrschaften Peitz und Cottbus. Von 1462 an war das Cottbus-Peitzer Gebiet eine brandenburgische Enklave.


Johann V., Markgraf der Neumark, zu der Peitz und Cottbus gehörten, plante ab der Mitte des 16. Jh. den Bau einer Festung. Zunächst wurden südöstlich der Stadt große Teiche als Schutzgürtel angelegt. Zum Fluten dieser Teiche war der Bau des Hammergrabens einschließlich des großen Spreewehrs nötig. Ab 1559 wurde die Schloßanlage zur Zitadelle umgebaut. Wesentliche Teile des alten Schlosses befinden sich im Generalturm der Festung. Im Dezember 1562 wurde die Zitadelle fertiggestellt. Zwischen 1590 und 1595 wurden umfangreiche Festungsanlagen um die gesamte Stadt erbaut. Namhafte Baumeister von europäischem Rang wie Chiramella, Arkanat und vor allem Lynar waren am Bau beteiligt. Im 30-jährigen Krieg bot Peitz vielen Adligen und kirchlichen Würdenträgern Schutz. Im Winter 1636/37 suchte sogar der brandenburgische Kurfürst Georg Wilhelm mit seinem Hofstaat Peitz auf und nahm diesen als Regierungssitz.


Der Turm im Herzen von Peitz

Etwa 100 Jahre später, im Siebenjährigen Krieg, sollte die Peitzer Festung erweitert werden. Finanzielle Gründe zwangen, diese "Modernisierung" abzubrechen. 1758 und 1759 nahmen österreichische Truppen die Festung ein. Im Jahre 1759 sollten sämtliche Bauten im Festungsbereich durch Sprengung vernichtet werden. Wie durch ein Wunder löschte ein Gewitterregen die schon brennenden Lunten und bewahrte zunächst die Festung vor der totalen Zerstörung. König Friedrich der Große gab 1767 den Befehl zum Abriß der Festung. Dennoch besitzt Peitz neben dem Turm auch heute noch andere, wertvolle Zeugen aus der Festungszeit.

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