FC Energie Cottbus

Nach der Saison 1962/63 wurde die gerade aus der DDR-Oberliga abgestiegene Elf von Aktivist Brieske nach Cottbus delegiert und dem dort neu gegründeten SC Cottbus angeschlossen. Den Namen "Energie" bekam die neue BSG von Bodo Krautz, einem von 450 Lausitzer Sportinteressierten, die an der Namensfindung für die Cottbuser Fußballer teilnahmen. 1965 beschloß der DTSB-Bundesvorstand, die Fußballmannschaften aus den Sportclubs herauszulösen. 30. Januar 1966 Gründung "Betriebssport-Gemeinschaft Energie Cottbus". Von 1966 bis 1972 gab es einen zweiten Platz, zwei dritte, zwei viertePlätze und einen fünften Platz. Am 7.Juli 1973 gegen Stralsund die erste große Sternstunde, Oberligaaufstieg mit Klaus Stabach's Treffer aus 20 Metern ins obere Eck zum 1:0 (Endstand 1:1). Im Jahr 1975 die Aufstiegsrunde in der 2. Liga wieder erreicht. Ein noch heute legendärer 5:1-Sieg beim 1. FC Union Berlin (damaliger Orginal-Ton von Radio-Reporter Heinz-Florian Oertel: "Union feiert sein Begräbnis vor der eigenen Haustür"). Am 21. Juni 1975 kamen 12.000 Zuschauer zum vorentscheidenden Spiel gegen Wismut Gera 2:0-Sieg. Bis 1981 DDR-Liga, 1984 eine neue Ära im Energie-Fußball. Gleich im ersten Spiel deklassierte das Team den Tabellenersten und haushohen Favoriten Union Berlin mit 4:1. Energie wurde am Saisonende noch 2. hinter Oberliga-Aufsteiger Union. Im Jahr 1986 Aufnahme im Oberhaus. Im Spiel gegen Neubrandenburg vor 11.000 Zuschauer auf der "Baustelle" Stadion der Freundschaft, siegte Cottbus 4:0. Das Jahr 1986/87 Abstieg erst am letzten Spieltag aus Oberliga-Jahr bei Stahl Brandenburg. Der Grund: Tordifferenz von Energie. Nach dem Abstieg blieb die Mannschaft im Großen und Ganzen zusammen und wurde zukunftsträchtig verstärkt - der konkurrenzlose Wiederaufstieg war perfekt. Im fünften Anlauf konnte die Klasse erstmals gehalten werden. Vor allem in den Heimspielen vor großartiger lautstarker Kulisse strauchelte annähernd jeder Gegner. Im Spieljahr 1989/90 Rang 7. Teilnahme in einem internationalen Wettbewerb, dem IF-Cup. Kaiserslautern mit 4:0 besiegte. Im entscheidenden Jahr konnte die positive Entwicklung nicht fortgesetzt werden. Während andere sich den Weg in die 1. und 2. Bundesliga bahnten wurde der gerade neu gegründete FC Energie Cottbus drittklassig. Der 1991/92 dritte Rang (hinter Union Berlin und dem 1. FC Magdeburg) in der NOFV-Oberliga Mitte. 1992/93 gelang dieses Kunststück erneut. Energie Cottbus wurde mit über 100 Toren der beste Sturm Deutschlands. Die Saison 1993/94 beendete Energie als Tabellenzweiter und hatte damit das Anrecht die Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga zu bestreiten. Zu Beginn der neu gegründeten Regionalliga machte der Verein einen harten Schnitt - verpflichtete mit Eduard Geyer einen in der DDR anerkannten und erfolgreichen Trainer. Im ersten Regionalligajahr lief der FCE als siebenter ins Ziel. Nach dem erstmaligen Landespokal-Gewinn von 1995 trat Cottbus auch erstmals im DFB-Pokal in Erscheinung. Gegen den SV Meppen - das reichte nur zum 1:2-Anschlußtreffer. Im Herbst 1995 wurde der Staffelsieg verspielt. 1996/96 Regionalliga-Meister - mit einem perfekten Start-Ziel-Sieg. Noch mehr deutschlandweite Beachtung fanden allerdings die Auftritte im DFB-Pokal. Als zweiter Amateur und erster ostdeutscher Vertreter in der Geschichte des DFB-Pokals qualifizierte sich der FC Energie Cottbus für das Finale im Berliner Olympiastadion. Nach Siegen gegen die Stuttgarter Kickers, den VfL Wolfsburg, MSV Duisburg, FC St. Pauli spielte sich der FCE im Halbfinale in die Herzen aller deutschen Fußballfans. Dichtes Schneetreiben mitten im April und ein grandioser 3:0-Sieg gegen den Karlsruher SC ließ ganz Cottbus feiern. Gegen den VfB Stuttgart verloren die tapferen Cottbuser zwar das Finale in Berlin aber nicht das Gesicht, denn die eigentliche Krönung für Energie war schon erfolgt. Nachdem vom DFB festgelegt wurde, daß der Meistertitel der Regionalliga nicht automatisch zur Qualifikation der 2. Bundesliga reicht, mußte Energie erst in zwei Relegationsspielen überzeugen. Das Hinspiel bei Hannover 96, das ebenso wie Energie seine Liga, die Regionalliga Nord, dominierte, sahen 55.000 Zuschauer im ausverkauften Rund. Ein in Unterzahl errreichte 0:0 war einem Sieg für die Lausitzer gleichzusetzten. 20.000 euphorische Fans im Stadion der Freundschaft bangten und feierten mit dem FC Energie im Rückspiel . Beim Stand von 1:1 fiel das neue Flutlicht aus und als es wieder funktionierte mußte Energie-Kapitän Melzig den Platz verlassen. Energie, eigentlich schon aus dem Rennen beweist Moral und Detlef Irrgang schießt die Lausitz mit seinen Treffern zum 2:1 und 3:1 in die 2. Bundesliga. Die Saison 1998/99 bleibt vielen Fans sicher lange in Erinnerung. Lange mußte die Energie-Elf um den Klassenerhalt bangen und stand 3 Spieltage vor dem Saisonende noch auf einem Abstiegsplatz. Im DFB-Pokal war schon nach der zweiten Runde Schluß. In der Amateur-Oberliga belegte die Mannschaft als Aufsteiger einen hervorragenden vierten Platz. Die "Milleniums-Saison" 1999/2000 wird wohl für immer in die Geschichte des Cottbuser und auch des gesamten ostdeutschen Fußballs eingehen.
Schon zu Saisonbeginn zeigte sich der FC Energie in starker Verfassung. Die neue Rolle des FCE in der 2. Liga wollte noch keiner wahrhaben. Auch als Energie, die "Überraschung des Jahres", auf Rang 2 überwinterte.
Als nach einem 2:1-Sieg in Chemnitz die magische 40-Punkte-Grenze überschritten war, dachte man auch in Cottbus laut über den Aufstieg nach.
Vier Spieltage vor Saisonende standen die Rot-weißen aus Cottbus noch immer auf einem Aufstiegsplatz und so stand man vor dem 34. Spieltag mit einem Punkt vor Mönchengladbach auf Rang 3.
In der Woche vor dem Spiel gegen den 1.FC Köln brach eine Fußball-Euphorie und -Hysterie über die Lausitz hinein und in nur 2 Tagen war das Stadion der Freundschaft restlos ausverkauft.
26. Mai 2000, 19.00 Uhr. In ganz Cottbus traf man keinen Menschen auf der Straße. 20.000 Fans im Stadion der Freundschaft, Zehntausende vor Fernseh- und Radiogeräten fieberten dem Spiel entgegen. 19.43 Uhr: Ein Jubelorkan legt sich über die gesamte Lausitz, als "Fußballgott" Detlef Irrgang das 1:0 erzielt. 20.04 Uhr: Vasile Miriuta das 2:0 - der Endstand und die unglaubliche Gewissheit: Der FC Energie Cottbus ist als 48. deutscher Fußballverein in die Bundesliga eingezogen.
Tausende machen die folgende Nacht zum Tag und feiern bis in die Morgenstunden auf den Straßen. In der Spielzeit 1999/2000 erreichte der FC Energie im DFB-Pokal das Achtelfinale.
Die Amateure des FC Energie sicherten sich in der Oberliga den Klassenerhalt erst am vorletzten Spieltag.

Quelle: 1.FC Energie Cottbus

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