Brandenburgisches Textilmuseum Forst


Das Brandenburgische Textilmuseum in Forst ist als eines der neueren Technikmuseen erst nach der Wende entstanden und öffnete 1995 in einer stillgelegten Tuchfabrik seine Pforten. Träger der Einrichtung ist seit 1996 der Museumsverein der Stadt Forst. Das Museum steht in der Tradition des seit Kriegsende geschlossenen Heimatmuseums, dessen Restinventar bald wieder ausgestellt werden soll. Die Ausstellungsschwerpunkte gliedern sich in zwei wesentliche Bereiche:

Derzeit ist die Tuchmacherschauwerkstatt das Zentrum der Einrichtung. Hier wird der Produktionsprozeß vom Faserrohstoff bis zum fertigen Tuch auf einem kompletten Satz historischer Maschinen vorgefürt. Die Exponate zur Stadtgeschichte sind derzeit noch magaziniert und werden erst demnächst ausgestellt.

In dem denkmalgeschützten Fabrikgebäude des Museums kann in der Schauwerkstatt der gesamte handwerkliche Prozeß der Tuchherstellung vom Spinnen, Spulen, Schären und Weben nicht nur betrachtet, sondern auch vom Publikum selbst ausprobiert werden. Dieselben Arbeitsgänge werden auch auf industriellen Maschinen vorgeführt. Schwerpunkte der Schauwerkstatt ist der Maschinenpark von 1900 bis 1950. Dort werden die Arbeitsstätten von Spinnern, Zwirnern, Tuchwebern, Manipulanten und Dessinateuren dargestellt. Auf dem Freigelände und in den Remisen sind Walken, Waschmaschinen und Wäscherollen zu besichtigen. Das museumspädagogische Programm umfaßt die Schauvorführungen, aber auch Webkurse auf Handwebstühlen und Handwebrahmen, sowie textiles Gestalten.

Zum Sonderausstellungsprogramm des Brandenburgischen Textilmuseums Forst gehören circa drei Ausstellungen pro Jahr. Sie sind thematisch nicht an die Textilgeschichte gebunden, sondern beschäftigen sich mit Kunst, Fotografie, Stadt- und Kulturgeschichte. In unregelmäßigen Abständen finden Autorenlesungen und Theatervorfürungen statt. Im Museumsshop kann der Besucher Bücher und Broschüren, Souvenirs, Kleintextilien, Decken und vieles mehr käuflich erwerben. Auch für eine Ruhezone im Ausstellungsbereich ist gesorgt. Parkmöglichkeiten befinden sich auf dem Gelände. Das Museum besitzt eine Bibliothek zur Thematik Textilindustrie, in der Besucher die Möglichkeit haben, sich über bestimmte Bereiche dieses Erwerbszweiges näher zu informieren.

Die Tuchmacherschauwerkstatt im Parterre ist behindertengerecht ausgestattet und deshalb auch mit Rollstühlen befahrbar. Leider ist es wegen eines fehlenden Personenaufzuges für Behinderte nicht möglich, die Sonderausstellungen in der ersten Etage zu besuchen.

Start