Das Cottbuser Museum der Natur und Umwelt kann im Gegensatz zu vielen anderen seiner Art auf keine langjährigen Traditionen verweisen. Der Beginn des musealen Sammelns und Forschens in der Region liegt zwar schon über einhundert Jahre zurück, doch mit den Verwüstungen des 2. Weltkrieges gingen auch sämtliche naturwissenschaftlichen Museumsbestände unwiederbringlich verloren. So wurden erst im Jahre 1961, mit der Gründung des Bezirksmuseums Cottbus und dem Ausbau
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Mit der Wende und den beginnenden Rekonstruktionsmaßnahmen im Schloß Branitz und seinen
Nebengebäuden machte sich ein Umzug des Museums erforderlich. Vorerst fanden die Exponate
in der Bahnhofsstraße ein Zwischendomizil, seit 1996 schließlich können sie an ihrem endgültigen Ausstellungsort am Amtsteich besichtigt werden.
Hier liegt ein Schwerpunkt auf der Veranschaulichung der biologischen Zusammenhänge, sowie
der Einfluß natürlicher Faktoren und menschlichen Wirkens auf die einstige Naturlandschaft und der daraus resultierenden schrittweisen Entwicklung zur heutigen Kulturlandschaft. Dadurch wurden und werden in zunehmendem Maße Flora und Fauna geprägt und beeinflußt. Die vorrangigsten Aufgaben des Fachbereiches Biologie sind, den gegenwärtigen Naturzustand, dessen
Veränderungen sowie ökologische Zusammenhänge in vielfältiger Weise der Öffentlichkeit verständlich und aktuell darzulegen.
Das zweite Hauptaugenmerk liegt in der Aufarbeitung der geologischen Erdgeschichte sowie der
landschaftlichen Entwicklung der Niederlausitz vom Präkambrium bis zum Quartär. Hier werden Zeugnisse in Form von Gesteinen, Mineralien und Fossilien ausgestellt sowie deren Fundumstände dokumentiert, um sie der Nachwelt zu bewahren und weiteren wissenschaftlichen Forschungen zugänglich zu machen.
Schwerpunkte bilden dabei die Pflanzengesellschaften des Tertiärs (Braunkohlezeit), die
Vegetationsentwicklung während des Quartärs im Wechsel von Eis- und Warmzeiten sowie die Tierwelt des
Quartärs.
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Bernstein |
Ergänzt wird das Ausstellungsinventar innerhalb der Räumlichkeiten des Museums durch eine in Zusammenarbeit mit dem Naturwissenschaftlichen Verein der Niederlausitz e. V. geschaffenen Außenanlage. Hier erwartet den Naturfreund ein 15 Millionen Jahre alter Mammutbaumstubben, der 1982 im Tagebau Klettwitz geborgen wurde und einst ein Lebensalter von 1200 Jahren erreicht haben soll. Eine Findlingsallee mit 77 Großgeschieben (Findlingen), gefunden in den Niederlausitzer Braunkohletagebauen, komplettieren die Anschaulichkeit sowohl der Außenanlage, als auch der musealen Darstellung der Erdgeschichte.
Museum sollte mehr als nur Ausstellungsrundgang und chronologische Faktenaufzählung sein. Einer solchen Aufgabenstellung hat sich auch das Museum der Natur und Umwelt in Cottbus verschrieben. So bietet es, in Zusammenarbeit mit zwei engagierten Fördervereinen, jedem interessierten Besucher einen abwechslungsreichen Veranstaltungsplan. Unter anderem hält dieser, neben allgemeinen und speziellen Führungen durch die Innen- und Außenanlagen der Institution, viel Wissenswertes in Form von Fachvorträgen, Exkursionen. Video- und Präparationsvorführungen, Sonderausstellungen sowie Publikationen und Beratungen zu den verschiedensten Themengebieten bereit. Inhaltlich beziehen sich Veranstaltungsreihen dieser Art zum Beispiel auf folgende Bereiche:
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Männliche Blüte der Sumpfzypresse |