Museum der Natur und Umwelt



Zur allgemeinen Geschichte des Museums

Das Cottbuser Museum der Natur und Umwelt kann im Gegensatz zu vielen anderen seiner Art auf keine langjährigen Traditionen verweisen. Der Beginn des musealen Sammelns und Forschens in der Region liegt zwar schon über einhundert Jahre zurück, doch mit den Verwüstungen des 2. Weltkrieges gingen auch sämtliche naturwissenschaftlichen Museumsbestände unwiederbringlich verloren. So wurden erst im Jahre 1961, mit der Gründung des Bezirksmuseums Cottbus und dem Ausbau
Fossil
des
Mammutbaumzapfens
des Marstalls im Schloß Branitz, die Räumlichkeiten für eine neue Materialsammlung geschaffen. Bereits zwei Jahre später konnte die erste Ausstellung eröffnet werden, die sich auf das Themengebiet Biologie konzentrierte. Über ein Jahrzehnt später kam mit einer personellen und räumlichen Erweiterung der Fachbereich Geologie hinzu. Ab 1974 waren dann optimale Voraussetzungen geschaffen, die Naturgeschichte der Niederlausitz in systematischer und thematischer Forschungsarbeit aufzuarbeiten und zu dokumentieren. Diese inhaltlichen Ansprüche bestimmen in aktualisierter Form unter Einbeziehung des Territoriums von Ost- und Südbrandenburg auch heute noch das Profil des Museums.

Mit der Wende und den beginnenden Rekonstruktionsmaßnahmen im Schloß Branitz und seinen Nebengebäuden machte sich ein Umzug des Museums erforderlich. Vorerst fanden die Exponate in der Bahnhofsstraße ein Zwischendomizil, seit 1996 schließlich können sie an ihrem endgültigen Ausstellungsort am Amtsteich besichtigt werden.




Ausstellungsbereiche

Hier liegt ein Schwerpunkt auf der Veranschaulichung der biologischen Zusammenhänge, sowie der Einfluß natürlicher Faktoren und menschlichen Wirkens auf die einstige Naturlandschaft und der daraus resultierenden schrittweisen Entwicklung zur heutigen Kulturlandschaft. Dadurch wurden und werden in zunehmendem Maße Flora und Fauna geprägt und beeinflußt. Die vorrangigsten Aufgaben des Fachbereiches Biologie sind, den gegenwärtigen Naturzustand, dessen Veränderungen sowie ökologische Zusammenhänge in vielfältiger Weise der Öffentlichkeit verständlich und aktuell darzulegen.

Das zweite Hauptaugenmerk liegt in der Aufarbeitung der geologischen Erdgeschichte sowie der landschaftlichen Entwicklung der Niederlausitz vom Präkambrium bis zum Quartär. Hier werden Zeugnisse in Form von Gesteinen, Mineralien und Fossilien ausgestellt sowie deren Fundumstände dokumentiert, um sie der Nachwelt zu bewahren und weiteren wissenschaftlichen Forschungen zugänglich zu machen. Schwerpunkte bilden dabei die Pflanzengesellschaften des Tertiärs (Braunkohlezeit), die Vegetationsentwicklung während des Quartärs im Wechsel von Eis- und Warmzeiten sowie die Tierwelt des Quartärs.

Bernstein
Als drittes gehört dann noch die ständige Ausstellung in dieser Aufzählung erwähnt. Sie gibt einen Überblick über den geologischen Aufbau der Niederlausitz und ihre erdgeschichtliche Entwicklung. Dabei nimmt die für die Lausitz bedeutsame Braunkohle einen wichtigen Stellenwert ein. Aber auch Flora und Fauna des Raumes Ost- und Südbrandenburgs haben in diesem Teil des Museums ihren, ihrer Wichtigkeit entsprechende Platz, gefunden. In freier Natur selten gewordene Tierarten wie Seeadler oder Fischotter gehören zu den Ausstellungspräparaten dieses Themenbereiches und appellieren an das verantwortungsvolle Umweltbewußtsein jedes einzelnen Besuchers, seine Lebensweise so einzurichten, daß auch nachfolgende Generationen an der Vielfalt der lebendigen Naturerscheinungen teilhaben und sich nicht nur an ausgestopften Museumsexponaten erfreuen können.

Ergänzt wird das Ausstellungsinventar innerhalb der Räumlichkeiten des Museums durch eine in Zusammenarbeit mit dem Naturwissenschaftlichen Verein der Niederlausitz e. V. geschaffenen Außenanlage. Hier erwartet den Naturfreund ein 15 Millionen Jahre alter Mammutbaumstubben, der 1982 im Tagebau Klettwitz geborgen wurde und einst ein Lebensalter von 1200 Jahren erreicht haben soll. Eine Findlingsallee mit 77 Großgeschieben (Findlingen), gefunden in den Niederlausitzer Braunkohletagebauen, komplettieren die Anschaulichkeit sowohl der Außenanlage, als auch der musealen Darstellung der Erdgeschichte.



Lebendige Museumsatmosphäre

Museum sollte mehr als nur Ausstellungsrundgang und chronologische Faktenaufzählung sein. Einer solchen Aufgabenstellung hat sich auch das Museum der Natur und Umwelt in Cottbus verschrieben. So bietet es, in Zusammenarbeit mit zwei engagierten Fördervereinen, jedem interessierten Besucher einen abwechslungsreichen Veranstaltungsplan. Unter anderem hält dieser, neben allgemeinen und speziellen Führungen durch die Innen- und Außenanlagen der Institution, viel Wissenswertes in Form von Fachvorträgen, Exkursionen. Video- und Präparationsvorführungen, Sonderausstellungen sowie Publikationen und Beratungen zu den verschiedensten Themengebieten bereit. Inhaltlich beziehen sich Veranstaltungsreihen dieser Art zum Beispiel auf folgende Bereiche:
Männliche Blüte der Sumpfzypresse

und viele andere mehr. Kompetent zu Fragen jeglicher Art, bezogen auf Natur und Umwelt, erwartet den Besucher nicht nur Erstaunliches, sondern in erster Linie viel Wissenswertes und Aufschlußreiches über seine auch ihn ganz persönlich betreffenden natürlichen Lebensgrundlagen und Lebensbedingungen

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