Der Name ist auf den in Pergamon geborenen und später in Rom wirkenden Arzt Galenus zurück zu führen. In einem solchen Labor wurden früher von den Apothekern häufiger vom Arzt verordnete Arzneimittel in größeren Mengen hergestellt. Dies ersparte dem Patienten längere Wartezeiten und dem Apotheker einen höheren Arbeitsaufwand, welcher sich durch eine ständige Neuanfertigung ergeben hätte.
Dieser Raum ist einer der interessantesten des Museums. Er hat sich in Bezug auf seinen
baulichen Zustand seit dem Mittelalter nicht mehr verändert und besteht aus zwei Kreuzgewölben mit den
typischen Wandnischeneinlassungen. Zu sehen sind hier original erhalten gebliebene Einbauten,
wie die Feuerungsanlage, der angrenzende Trockenofen, der Deckenhaken für die Stoß- und
Stampfeinrichtung sowie die überdimensional erscheinende Tinkturenpresse. Des weiteren sind
Destillationseinrichtungen, Perkolatoren und ein Stadatrator zur Tinkturenherstellung ausgestellt.
Besonders erwähnenswert ist unter anderem auch die Mörsersammlung mit dem gewichtigen Eisenmörser
der alten Stoßeinrichtung. Hier kann man sich über die verschiedenen Formen, Materialien und Größen
des als Symbol der Apotheker geltenden Mörsers informieren. Die freien Wandflächen dienen zur
Aufhängung von Tiegeln, Tenakeln, Schalen, Retorten und weiteren Gerätschaften. Dies demonstriert
den Tatbestand, daß Apotheker keine Gerätschaften wegwarfen, solange sie noch irgendwie
nutzbar waren.