Hermann Ludwig Heinrich Fürst von Pückler-Muskau
Gartenkünstler - Schriftsteller - Weltenbummler (1785 - 1871)
Hermann Fürst von Pückler-Muskau wurde am 30.10.1785 auf Schloß Muskau
geboren. In seiner Kindheit besuchte er Schulen in Uhyst, Dessau und Halle, um anschließend
an der Universität von Leipzig ein Studium aufzunehmen. Er wuchs zu einer progressiven Persönlichkeit
heran, deren ruheloser Geist ihn zu einem der bedeutendsten Landschaftsgestalter der
Weltgeschichte machen sollte.
Seine ersten Reisen und Jugendwanderungen führten ihn in der Zeit von 1804 bis 1810 nach Prag, Wien
und weiter durch Süddeutschland, die Schweiz sowie Südfrankreich und Italien. Von den beeindruckenden
Landschaften der Alpen und Mittelmeerländer inspiriert, wuchs in ihm der Wunsch, die Natur in die eigenen
Hände zu nehmen und nach seinen Vorstellungen zu gestalten und zu formen.
Unmittelbar nach seiner Rückkehr und der Übernahme der örtlichen Standesherrschaft im Jahre 1811
begann er, erste Pflanzungen in seinem
Muskauer Schloßpark anzulegen.
Auf einer anschließenden Englandreise (1814 - 1815) sammelte er weitere Impulse und Eindrücke der
Gartenkunst. 1817 heiratete er Lucie von Pappenheim (1776 - 1854), mit der ihn im Laufe der
Jahre eine tiefe Beziehung verband, welche durch eine gemeinsame Kunst- und Lebensanschauung begründet war.
1822 wurde Hermann Pückler in den Fürstenstand erhoben. In der Zeit von 1826 - 1829 begab er sich auf seine zweite Englandreise, die ihn bis nach Wales, Irland und zurück über Frankreich führte. Im Ergebnis dieser Reise erschien 1830 Pücklers erstes Buch "Briefe eines Verstorbenen". Weitere Reisebeschreibungen folgten. 1834 veröffentlichte er ein Fachbuch über Erfahrungen und Kenntnisse auf seinem Fachgebiet - "Andeutungen über Landschaftsgärtnerei".
Anschließend machte sich der Fürst auf eine ausgedehnte Orientreise, von der er nach sechs Jahren zurückkehrte, um im Jahre 1843 mit seiner neuen Arbeit am Babelsberger Park für den Kronprinzen Wilhelm zu beginnen. Nach dem Zwangsverkauf von Muskau (1845), auf Grund des erdrückenden Schuldenberges, der nicht zuletzt durch seine kostspieligen Reisen angewachsen war, siedelte der Gartenkünstler nach Branitz über. Dort begann 1846 der Höhepunkt seines Schaffens, die Gestaltung des Branitzer Parks. Hier sollte sich auch sein Lebenswerk vollenden. Aus einer Sandwüste entstand ein Paradies der Schöpfung, herausragend aus der Geschichte der deutschen Landschaftsgestaltung. Nachdem Fürst Pückler 1857 der erste Ehrenbürger der Stadt Cottbus wurde, verstarb er 14 Jahre später, am 4.2.1871 auf Schloß Branitz , wo er im Tumulus der Seepyramide beigesetzt wurde. Als Vermächtnis des Fürsten könnte die letzte verbürgte Eintragung in seinem Tagebuch geltend gemacht werden, in der es heißt: "Kunst ist das Höchste und Edelste im Leben, denn es ist Schaffen zum Nutzen der Menschheit. Nach Kräften habe ich dies mein Leben lang hindurch im Reiche der Natur geübt."